Dann kam der erste Weltkrieg und nach seinem unglücklichen Ausgang die Inflation. Die Generalversammlung vom 17. Juni 1923 legte folgende
Höchstgrenzen fest:
- der einzelne Kredit darf 40 Mio. Mark nicht übersteigen
- der Vorstand ist berechtigt, Kredite bis 20 Mio. Mark alleine zu bewilligen
- 1 Geschäftsanteil beträgt 10.000 Mark
Am 15.11.1923 erfolgte die Umstellung von 1 Billion Mark auf 1 Goldmark! 4,2 Billionen Mark wurden 1 Dollar gleichgesetzt!
Die deutsche Wirtschaft stand nach Kriegsende praktisch still. Der Krieg hatte Deutschland 165 Milliarden Mark gekostet. Deutschland
musste Reparaturen zahlen. Nur wovon? Der amerikanische Finanzmann Dawes erkannte, dass ein wirtschaftlich brach liegendes Land keinen Ertrag abwerfen kann. Innerhalb von 7 Jahren flossen nun nach
dem Dawes-Plan 33 Milliarden Mark an Krediten aus dem Ausland. Diese Kredite wurden gewährt, damit die Deutsche Wirtschaft wieder funktionierte.
In der Zeit von 1925 - 1929 erholte sich die deutsche Wirtschaft tatsächlich. 1928 konnten aus Exportüberschüssen 2 Milliarden an
Reparationen gezahlt werden. Das Volkseinkommen auch in den kommenden 5 Jahren um 20%. Die Leute verdienten und das Geld wurde in Spareinlagen und Aktien angelegt.
Alles schien gut zu werden, bis zu diesem legendären 24. Oktober 1929. Börsenkurse fallen, private Anleger verkaufen - Banken kaufen und
kamen in Zahlungsschwierigkeiten. In Deutschland stieg die Zahl der Arbeitslosen von 800.000 im Jahre 1928 auf 6,1 Millionen im Jahre 1933. Über 30.000 Firmen meldeten Konkurs an.
In den folgenden 10 Jahren begann mit der neuen Regierung unter Hitlers Führung der Aufbau des dritten Reichs. Die Regierung sorgte vor
allem für Arbeit und Brot. Tausende Mitarbeiter konnte sie mit dem Bau von Autobahnen, Deichen und Kanälen beschäftigen. Die Arbeitslosenzahl sank im Jahre 1935 auf 1,5 Millionen.
1935 wurde die allgemeine Wehrpflicht für alle Deutschen wieder eingeführt. Ein neues Volksheer, die Luftwaffe und eine neue Kriegsflotte
entstanden.
Am 1. September 1939 marschierten die Deutschen in Polen ein. Der Krieg hatte begonnen. Am 8. Mai 1945 ergibt sich die gesamte deutsche
Wehrmacht bedingungslos dem Gegner.
Die Schäden des Kriegs begingen nach und nach zu heilen. In Deutschland geht es wirtschaftlich wieder aufwärts. Mit der Währungsreform am
20. Juni 1948 wurde eine neue Epoche eingeleitet. im Frühjahr unterzeichnete der damalige amerikanische Präsident Truman das Gesetz zur Verwirklichung des Marshallplans.
Der rasante wirtschaftliche Aufschwung ging als deutsches Wirtschaftswunder in die Geschichte ein.
Die Währungsreform bedeutete auch für die Spar- und Darlehenskassen einen Neubeginn. Die Verantwortlichen dachten wieder an
Investitionen. Am 09.11.1951 wurden vom damaligen Vorstand erstmals Gespräche über den Ankauf des Kirchengrundstücks und des Gebäudes, in dem die Kasse bisher ihre Geschäftsräume gemietet hatte,
geführt.
Ende 1951 wurde die erste Buchungsmaschine angeschafft und ersetzte die bis dahin übliche Durchschreibeführung. Am 01. April 1955 wird
der erste Lehrling eingestellt.
Im Jahre 1955 war es dann soweit, dass die Spar- und Darlehenskasse das seinerzeitige Schulgebäude mit Grundstück zum Preis von 20.579 DM
von der Gemeinde Ohrdorf kaufe. Einige Umbauarbeiten und weitere Anschaffungen in den Jahren 1956 und 1957 schlossen sich an. In den neuen Räumen entwickelte sich schnell ein lebhafter
Geschäftsverkehr. Nach diversen Umbauten und Erweiterungen stellte man fest, dass das bestehende Bankgebäude den Anforderungen nicht mehr genügte.
Der Vorstand und Aufsichtsrat entschlossen im Jahre 1982 das vorhandene Gebäude vollständig zu modernisieren und zu renovieren. Am
15.11.1982 werden die völlig neu gestalteten Geschäftsräume bei einem "Tag der offenen Tür" der gesamten Öffentlichkeit vorgestellt.
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